Mein erster Eindruck von Skygard Arena war etwas ernüchternd. Ich hatte gehofft, dass ich in die Schiene klassischer rundenbasierter Taktik wie XCOM oder Fire Emblem fallen könnte, also richtig knifflige, strategische Kämpfe, bei denen man jede Bewegung abwägen muss. Auf dem Papier klingt das Spiel auch genau danach: Champions mit eigenen Skills, Team-Synergien, Ultimate-Attacken und anpassbare Teams.
In der Praxis holt mich die spielerische Comic-Stimmung mit Kuscheltieren leider nicht richtig ab. Die Zwischensequenzen mit Sprechtexten und die Dialoge wirken oft eintönig, und die niedliche Optik bricht für mich die sonst durchaus ernste und taktische Spieltiefe ein wenig. Trotzdem merkt man sofort, dass das Spiel mit viel Liebe entwickelt wurde. Besonders die Möglichkeiten, sein Team individuell zusammenzustellen und Champions unterschiedlich auszubauen, zeigen, dass hier die Designer richtig viel Arbeit reingesteckt haben.
Gameplay & Modi
Kommen wir zum Herzstück: den Kämpfen. Hier zeigt das Spiel sofort, was es kann. Champions auswählen, Team zusammenstellen, Fertigkeiten kombinieren und Kombinationen ausprobieren und das macht Laune. Jede Runde will gut überlegt sein: Positionierung, Timing der Fähigkeiten, Auswahl des richtigen Ultimates. Man merkt sofort, dass jede Entscheidung Gewicht hat und dass man strategisch denken muss, statt nur wahllos loszuschlagen.
Die Modi sind vielfältig: Ich habe hauptsächlich Skirmish-Gefechte gegen die KI gespielt. Diese sind clever gestaltet, mit modularer KI, die auf deine Züge reagiert. Auf den leichteren Schwierigkeitsgraden kann man noch ein bisschen experimentieren und lernen, wie die Champions zusammenarbeiten. Auf höheren Schwierigkeitsgraden merkt man sofort, dass das Spiel taktisch anspruchsvoll wird, denn hier bestraft die KI jeden Fehler gnadenlos, und man muss Zug für Zug überlegen, welche Aktionen den größten Effekt haben.
Neben dem Skirmish-Modus gibt es auch PvP: Entweder sucht man nach zufälligen Spielern oder lädt Freunde für entspannte Freundschaftsspiele ein. Die PvP-Matches laufen flott und bieten ein gutes Maß an Spannung. Man merkt sofort, wer die Combos und Fähigkeiten seines Teams wirklich versteht und wer noch üben muss. Für mich war das PvP noch nicht der Hauptfokus, aber die Möglichkeit, Strategien ohne Druck zu testen, ist super.
Besonders spannend ist, wie tief das Team-System eigentlich geht. Nicht nur die Wahl der Champions ist entscheidend, sondern auch, wie man ihre Fertigkeiten, Ultimates und Relikte miteinander kombiniert. Kleine Synergien können ganze Schlachten kippen – das motiviert enorm und sorgt dafür, dass man immer wieder neue Teamkombinationen ausprobieren möchte.

Multiplayer & Arena
Die Arena ist der zentrale Multiplayer-Hub und zeigt, dass Skyward/Skygard Arena mehr will als nur ein taktisches Einzelspieler-Erlebnis. Im Scharmützel-Modus gegen die KI kann man sein Team testen, neue Champions kennenlernen und Taktiken ausprobieren. Dabei merkt man sofort: Die KI ist clever, reagiert auf die eigenen Züge und zwingt einen zu überlegen, statt einfach blind zu klicken.
Im PvP gegen zufällige Spieler wird das Ganze noch intensiver. Matches dauern in der Regel um die 20 Minuten das ist genug Zeit für ausgeklügelte Combos, aber kurz genug, dass man nicht ewig warten muss. Freundschaftsspiele erlauben es, ohne Druck Strategien zu testen, was gerade für Neueinsteiger oder Gelegenheitsspieler sehr angenehm ist.
Was mir besonders gefällt: Die Multiplayer-Erfahrung zeigt deutlich, dass Teamarbeit und Strategie über alles entscheiden. Wer seine Champions, Zauber und Relikte clever kombiniert, kann auch gegen erfahrende Spieler bestehen. Es macht Spaß, taktische Pläne auszutüfteln, kleine Ablenkungsmanöver zu starten oder Ultimates gezielt einzusetzen, um die Oberhand zu gewinnen. Und man merkt sofort: Wer hier richtig gut werden will, muss seine Teams gut kennen, unterschiedliche Spielstile ausprobieren und die Synergien seiner Champions verstehen.

Atmosphäre, Grafik & Sound
Optisch setzt das Spiel klar auf Comic-Charme. Die Champions sehen niedlich und verspielt aus, jede Figur hat einen eigenen Stil. Arenen sind abwechslungsreich gestaltet: Von hellen, freundlichen Landschaften bis zu düsteren, taktischen Arenen, in denen jede Bewegung gut sichtbar bleibt. Für Fans rundenbasierter Strategie ist das angenehm, weil Übersicht und Lesbarkeit stimmen.
Dennoch muss ich ehrlich sein: Mich holt die niedliche Comic-Optik nicht voll ab. Die Zwischensequenzen mit Sprechtexten und Kuscheltier-Charakteren wirken für mich etwas zu verspielt und brechen die taktische Tiefe, die man in den Kämpfen erlebt, ein wenig. Wer Humor und leichte Fantasy mag, wird hier sicherlich seinen Spaß haben.
Die Kämpfe selbst sind aber das Highlight. Jede Entscheidung, jede Combo, jede Synergie fühlt sich wichtig an. Die taktische Tiefe wird durch den Sound perfekt unterstützt: Jede Fertigkeit, jeder Treffer und jedes Ultimate wird akustisch klar signalisiert. Der Soundtrack von Raphael Joffres trägt epische Spannung bei, ohne das taktische Spiel zu stören, und verstärkt das Gefühl, mitten in der Action zu stecken.

Technik & Performance
Technisch läuft das Spiel überraschend stabil. Ladezeiten sind kurz, Menüs reagieren flott, große Schlachten laufen flüssig. Ab und zu gab es kleine Abstürze, aber die waren selten und störten das Spielerlebnis kaum.
Die Steuerung ist klassisch und funktioniert intuitiv: Klick auf Aktion, Klick auf Ziel, Runde vorbei. Mehr braucht es nicht, und genau das passt perfekt für ein rundenbasiertes Taktikspiel. Die modulare KI ist clever, auf höheren Schwierigkeitsgraden fordert sie taktisches Denken und sorgt dafür, dass man wirklich überlegt, bevor man handelt. Alles in allem fühlt sich die Technik solide an, ohne unnötige Hürden, und erlaubt lange, konzentrierte Sessions.

Fazit
Skyward/Skygard Arena ist ein Spiel mit viel Herzblut, taktischer Tiefe und spannenden Team-Kombinationen. Wer auf rundenbasierte Strategie steht, Teamsynergien liebt und taktische Kombos ausprobieren will, bekommt hier ein solides Erlebnis.
Persönlich fehlt mir der Zugang: Comic-Optik, Kuscheltier-Designs und Zwischensequenzen bremsen mich ein wenig. Wer eher ernsthafte oder düstere Fantasy erwartet, könnte den Stil als zu verspielt empfinden.
Trotzdem steckt hinter der niedlichen Fassade ein sehr tiefes Spiel, das langfristig motivieren kann. Fans von rundenbasierter Taktik, die offen für den Comic-Stil sind oder Spaß an Team-Kombos haben, sollten unbedingt einen Blick riskieren