Valve hat scheinbar noch eine Rechnung mit dem Wohnzimmer offen. Eine neue Steam Machine ist angekündigt, mit ordentlich Power unter der Haube und dem Ziel, den Konsolen endlich zu zeigen, was ein echter PC kann. Oder so ähnlich.
Also ehrlich, das kam ein bisschen aus dem Nichts. Valve, die Firma, die eigentlich damit beschäftigt ist, den halben PC Markt mit Steam Decks, Sommer Sales und kaputten Ingame-Ökonomien zu dominieren, hat plötzlich wieder Bock auf Konsolen. Genauer gesagt auf eine neue Steam Machine. Und ja, das klingt nach einem Déjà-vu, weil wir das alles schon mal hatten. Nur dass es damals ziemlich schief lief.
Diesmal soll aber alles anders sein. Laut Valve soll die neue Steam Machine Anfang 2026 erscheinen, mit modernem AMD Innenleben, Steam OS als Betriebssystem und einem Ziel, das ganz klar ist: Konsolenfeeling mit PC Freiheit kombinieren. Also einfach einschalten, Spiel starten, Controller in die Hand, fertig. Keine Treiber, keine Windows Updates mitten im Bosskampf.
Die GameStar hat dazu schon ein paar technische Eckdaten ausgegraben, und die klingen tatsächlich ziemlich solide. Die neue Box setzt auf einen AMD Zen 4 Prozessor mit 6 Kernen und 12 Threads bei bis zu 4,8 GHz, kombiniert mit einer RDNA 3 GPU und 8 GB GDDR6 Videospeicher. Dazu gibt es 16 GB DDR5 RAM für das System. In Summe soll das rund 8,8 Teraflops Leistung liefern, bei gerade mal 110 Watt TDP. Das ist weniger Stromhunger als eine PS5, aber genug Power, um 4K mit bis zu 120 Hz zu stemmen.
Valve selbst schweigt noch zum Preis, aber Insider rechnen mit irgendwas zwischen 600 und 800 Euro. Also nicht billig, aber immer noch günstiger als ein vergleichbarer Gaming-PC.
Ein kleiner Rückblick für alle, die das verdrängt haben
Die erste Generation der Steam Machines kam 2015 und war… sagen wir, ambitioniert. Valve hatte damals gleich mehrere Hardwarepartner im Boot, was am Ende dazu führte, dass es zehn verschiedene Modelle gab, aber keine klare Linie. Das Betriebssystem, Steam OS 1.0, war noch unfertig, die Spiele liefen oft schlechter als unter Windows, und der Preis war zu hoch. Das Projekt verschwand irgendwann leise im Steam Archiv.
Aber dann kam das Steam Deck – und das hat alles verändert. Valve hat bewiesen, dass sie Hardware wirklich können, wenn sie sich Zeit lassen. Und jetzt, mit Steam OS 3, Proton und der Erfahrung aus dem Deck, könnte das Comeback tatsächlich funktionieren.
Wie schlägt sich Valves neue Box im Vergleich?
Hier mal ein kleiner Überblick, wo die neue Steam Machine auf dem Papier steht. Die Zahlen sind natürlich noch nicht final, aber das gibt schon mal ein gutes Bild davon, wohin die Reise geht.
| System | CPU | GPU | Leistung (TFLOPs) | RAM / Speicher | Auflösung | TDP | Preis (Stand: aktuell / geschätzt) | Betriebssystem |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Steam Machine (2026) | AMD Zen 4, 6 Kerne / 12 Threads, bis 4,8 GHz | RDNA 3 mit 8 GB GDDR6 | ca. 8,8 TFLOPs | 16 GB DDR5 + 8 GB GDDR6 | 4K (bis 120 Hz geplant) | ca. 110 W | geschätzt 600–800 € | Steam OS 3 |
| PlayStation 5 | AMD Zen 2, 8 Kerne / 16 Threads, 3,5 GHz | RDNA 2 | 10,3 TFLOPs | 16 GB GDDR6, 825 GB SSD | 4K | 180 W | ab 549 € | PlayStation OS |
| Xbox Series X | AMD Zen 2, 8 Kerne / 16 Threads, 3,8 GHz | RDNA 2 | 12 TFLOPs | 16 GB GDDR6, 1 TB SSD | 4K | 200 W | ab 549 € | Xbox OS |
| Steam Deck OLED | AMD APU (Zen 2 + RDNA 2) | integrierte GPU | 1,6 TFLOPs | 16 GB LPDDR5, bis 1 TB SSD | 1280×800 Pixel | 25 W | ab 569 € | Steam OS 3 |
Man sieht schnell, dass Valve sich irgendwo zwischen PS5 und Xbox Series X positionieren will. Kein Leistungsmonster, aber auch kein Handheld-Gimmick. Eher eine Art smarter Wohnzimmer-PC, der auf Effizienz, leises Kühlen und Plug-and-Play setzt.
Wenn sie das wirklich hinbekommen, könnte das Teil eine echte Alternative für alle werden, die keinen Tower unterm Schreibtisch wollen, aber trotzdem ihre Steam Bibliothek im Wohnzimmer haben möchten.

Und jetzt mal ehrlich
Ich find’s cool, dass Valve das nochmal versucht. Die Idee war damals schon gut, nur technisch ihrer Zeit voraus. Heute ist das anders: Steam OS läuft stabil, Proton macht Windows Games spielbar und die Hardware ist kompakter denn je.
Aber das Ganze steht und fällt mit dem Preis und der Umsetzung. Wenn das Ding wieder ein Bastelprojekt wird, bei dem du erstmal BIOS Updates machen musst, ist es tot, bevor es da ist. Wenn es aber wirklich so einfach funktioniert wie eine Konsole, dann könnte das die Zukunft des PC Gamings im Wohnzimmer sein.
Also ja, ich bin vorsichtig optimistisch. Valve hat sich schon oft verzockt, aber auch schon oft überrascht. Und mal ehrlich, allein die Vorstellung, Baldur’s Gate 3 oder Cyberpunk 2077 mit vollem Mod-Support am Fernseher zu zocken, klingt verdammt gut.
