Mit Dinopunk the Cacops adventure bringt das spanische Indie-Studio The Dude Games ein charmantes 2D-Platformer-Abenteuer auf die Bildschirme, das irgendwo zwischen Kinderzimmer-Nostalgie und Arcade-Rausch der 80er pendelt. Veröffentlicht wird das Ganze von Dojo System und wenn alles nach Plan läuft, stampft der kleine Dino irgendwann 2025 auf PC, PS4 und PS5 los. Die Demo ist schon jetzt auf Steam spielbar – und genau die habe ich mir mal reingezogen. Was dabei rauskam Lasst uns sagen so viel Schweiß wie bei Sonic nach nem Chili-Dog-Wettessen und ein paar Aha-Momente waren auch dabei. Wer also Lust hat auf pixelige Surf-Action, Ninja-Raubzüge und einen Amphibienhelden im Hawaiihemd der sollte weiterlesen.
Hemd an, Wasser marsch
Man spielt Cacops, einen kleinen Dino mit Amphibiengenen, der aussieht wie das verlorene Kind von Godzilla und einem Wasserschlauch. Die Story ist simpel, aber charmant: Irgendwelche fiesen Ninja-Dinos haben sein Ei geklaut, und jetzt gibt’s auf die Mütze. Aber nicht mit Feuer oder Krallen – sondern mit Wasserbällen. Klingt erst mal albern, macht aber überraschend viel Spaß. Vor allem, weil man ständig nach neuen Wasserquellen suchen muss: Hydranten, Teiche, Pfützen – alles wird anzapfbar, um die Wasserleiste wieder aufzufüllen. Dieses ständige Ressourcenmanagement gibt dem Spiel ne schöne Dynamik und sorgt dafür, dass man auch mal innehält, statt wie ein Irrer durch die Level zu ballern. Cacops ist eben mehr Schwimmmeister als Kriegsmaschine. Und genau das macht ihn sympathisch.

Surfbretter statt Schwerter
Ein echtes Highlight der Demo ist das Surf-Minispiel – ja, richtig gelesen, unser kleiner Held kann nicht nur springen und spritzen, sondern auch auf Wellen reiten wie ein pixeliger Kelly Slater. Was erst wie ein Gimmick wirkt, entpuppt sich als spaßige Abwechslung mit Highscore-Jagd und leichten California-Games-Vibes.

Während du versuchst, mit coolen Tricks über Haie zu hüpfen und Mülltonnen auszuweichen, fliegt dir der 80er-Vibe nur so um die Ohren. Klar, die Steuerung beim Surfen braucht etwas Eingewöhnung, besonders wenn man vom eher präzisen Jump-and-Run-Part kommt, aber nach ein paar Runden flutscht das wie ein frisch geöltes Skateboard. Schön auch, dass das Ganze nicht nur Bonus ist, sondern sich organisch in die Levelstruktur einfügt – als wäre es das Normalste der Welt, dass ein Dino surft.
Pixel mit Persönlichkeit
Optisch macht Dinopunk genau das, was es sich vorgenommen hat – es sieht aus wie ein Spiel aus einer alternativen Zeitlinie, in der die 80er nie aufgehört haben, aber irgendwie bessere Technik hatten. Die Pixelart ist knallig, detailverliebt und vollgestopft mit kleinen Gags. Ob das nun blinkende Arcade-Automaten im Hintergrund sind oder NPCs mit Stirnband und Ghettoblaster – hier steckt überall ein Augenzwinkern drin.

Cacops selbst ist mit seinem roten Hawaiihemd der unbestrittene Star und hebt sich schön vom bunten Chaos der Umgebung ab. Klar, manche Elemente wirken noch ein bisschen grob, gerade bei manchen Bossen oder Effekten merkt man, dass hier ein kleines Studio am Werk ist. Aber der Stil ist durchgezogen und hat Charakter – und das ist mir persönlich lieber als irgendein seelenloses HD-Einheitsbrei. Dinopunk weiß genau, was es sein will – und das ist ein verdammt cooles Pixel-Revival.
Springen, spritzen, stoppen
Gameplay-technisch liefert die Demo ein solides Fundament – aber sie ist nicht ganz frei von Stolperfallen. Die Steuerung ist größtenteils sauber und direkt, was bei einem Platformer das A und O ist. Cacops hüpft mit angenehm gewichtiger Physik über Plattformen, und auch das Zielen mit den Wasserbällen geht gut von der Hand.

Doch ein Punkt sticht negativ heraus: Immer wenn man am Boden einen Wasserball schleudert, bleibt der kleine Dino kurz stehen. Klingt harmlos, stört aber den Flow gewaltig, besonders wenn man sich gerade elegant durch ein Gegnermeer bewegt und plötzlich wie angewurzelt dasteht. In einem Spiel, das so viel auf Bewegung und Rhythmus setzt, fühlt sich das an wie ein Schluckauf mitten im Satz. Hoffentlich wird das im finalen Spiel noch nachgebessert – denn ansonsten rollt das Ding wie ein gut geölter Skatepark.
Ein Boss namens Frust
Die Bosskämpfe in der Demo zeigen, dass Dinopunk auch Zähne hat – vielleicht ein paar zu viele für meinen Geschmack. Jeder Boss bringt ein eigenes Muster mit, was erstmal super ist. Du musst lernen, beobachten, reagieren – das klassische Platformer-Prinzip halt.Aber die Balance sitzt noch nicht ganz. Einige Bosse hauen viel zu früh zu stark rein, als hätte man vergessen, dass das hier die Demo ist und nicht das Dark Souls der Dinospiele.

Gerade Spielerinnen und Spieler, die einfach mal reinschnuppern wollen, könnten hier schneller aussteigen als ein Velociraptor aus nem Jeep. Versteht mich nicht falsch – ich liebe Herausforderungen, aber nur, wenn ich auch die Chance hab, mich langsam reinzubeißen. In der Demo fühlt sich das eher an wie ein Kopfsprung ins Haifischbecken. Cool, wenn man’s drauf hat. Frustig, wenn nicht.
Ein bisschen Liebe, ein bisschen Schliff
Was man der Demo von Dinopunk nicht absprechen kann ist Herzblut. Man merkt in jedem Levelabschnitt, dass hier Menschen am Werk waren, die selbst mit Plattformern groß geworden sind und ihr eigenes Ding durchziehen wollen. Der Mix aus Wasser-Mechanik, Surf-Abschnitten, Bossfights und Popkultur-Referenzen wirkt frisch, ohne krampfhaft innovativ zu sein. Aber – und das ist das große Aber – es hakt noch an einigen Ecken.

Kleine Steuerungsdetails, überfordernde Bossdesigns, ein paar optische Ungenauigkeiten. Nichts davon ist ein Dealbreaker, aber alles zusammen zeigt: Da geht noch was. Und das ist auch okay – schließlich ist es eine Demo. Wenn The Dude Games jetzt noch ein bisschen Feintuning betreibt, könnte das fertige Spiel ein echtes Hidden Gem werden. Eins, das nicht nur auf Retro macht, sondern auch liefert.