Flick Shot Rogues ist eines dieser Spiele, bei denen man schon beim ersten Trailer denkt: Moment mal, das sieht irgendwie anders aus. Und genau das ist es auch. Entwickelt wurde das Ganze von Butter By The Fish, einem kleinen, aber ziemlich ideenreichen Studio, das mit Publisher Noodlecake am 17. September 2025 auf Steam veröffentlicht hat. Konsolenversionen sind bisher nicht angekündigt, aber wer einen halbwegs modernen PC hat, kann direkt loslegen. Im Kern ist Flick Shot Rogues ein rundenbasiertes Roguelike aber statt Gitterfeldern oder Grid-Taktik wirst du hier zum menschlichen Flipper.
- Flipper auf Steroiden – wie sich Flick Shot Rogues wirklich spielt
- Zwei Helden, doppelt Chaos – das Experimentieren macht süchtig
- Chaos, aber mit Methode – wenn du plötzlich wie ein Taktikprofi spielst
- Stylisch unterwegs – der Look von Flick Shot Rogues bleibt im Kopf
- Technisch auf dem Boden geblieben – aber genau das tut dem Spiel gut
- Warum man immer wieder zurückkommt – und es nicht mal merkt
- Fazit – knallt, klickt, macht Laune
Du schnippst deine Helden wie Spielscheiben übers Spielfeld, lässt sie von Wänden abprallen, Gegner wegräumen oder Explosionen auslösen. Und genau das ist die Magie: Es ist chaotisch, es ist physikbasiert, es ist taktisch und es fühlt sich verdammt gut an. Schon nach wenigen Minuten klickt dieses Spielgefühl und man denkt sich: Warum ist da vorher noch niemand draufgekommen?
Flipper auf Steroiden – wie sich Flick Shot Rogues wirklich spielt
Im Kern dreht sich bei Flick Shot Rogues alles ums Zielen und Schießen, und das meine ich wörtlich. Du ziehst deinen Charakter zurück wie beim Gummiband einer Steinschleuder, wählst die Richtung, berechnest Winkel, prallst von Wänden ab und hoffst, dass dein Schuss genau das Chaos anrichtet, das du dir vorgestellt hast. Und oft klappt das sogar. Der Moment, wenn dein Held in eine Gruppe Gegner kracht, Funken sprühen und ein halbes Dutzend Kombos ausgelöst wird, fühlt sich einfach gut an.

Das Ganze hat etwas von Billard, nur dass die Kugeln explodieren, sich gegenseitig verstärken oder Flüche mitbringen. Jeder Run beginnt mit der Auswahl von zwei Helden, die du frei kombinieren kannst. Manche geben dir mehr Kontrolle über die Flugbahn, andere lassen die Umgebung in Flammen aufgehen oder schleudern Gegner quer über die Karte. Und genau da fängt der Reiz an. Du probierst neue Kombinationen aus, überlegst dir, ob du lieber Schaden über Zeit machst, Flächeneffekte stackst oder Gegner in tödliche Kettenreaktionen zwingst.

Es ist ein Spiel, das dich sofort dazu bringt, mit Systemen zu experimentieren, ohne dass du vorher ein Tutorial wälzen musst. Die Steuerung ist direkt und gibt dir genug Kontrolle, um dich geschickt zu fühlen, aber auch genug Risiko, damit ein verfehlter Schuss mal alles kosten kann. Gerade das macht den Unterschied zu anderen Roguelikes. Du klickst nicht einfach Skills durch, du setzt sie physisch um. Und das fühlt sich jedes Mal frisch an.
Zwei Helden, doppelt Chaos – das Experimentieren macht süchtig
Was Flick Shot Rogues wirklich von anderen Vertretern des Genres abhebt, ist die Idee, mit zwei Charakteren gleichzeitig zu spielen. Und das ist nicht nur ein Gimmick. Jeder Held hat seine eigene passive Fähigkeit, sein eigenes Starttalent und bringt andere Synergien mit. Die eigentliche Magie entsteht aber erst, wenn du anfängst, sie wild miteinander zu kombinieren. Du nimmst zum Beispiel einen explosiven Typen, der bei jedem Treffer Flächenschaden verursacht, und kombinierst ihn mit einem, der Gegner zurückstößt.

Plötzlich bastelst du dir einen Run, bei dem du Gegner wie Kegel durch die Arena fegst und sie in brennende Wände schießt. Es ist irre, wie viele Kombinationen sich mit der Zeit ergeben, und noch besser ist, dass das Spiel dich genau dazu ermutigt. Es bestraft dich nicht für Ausprobieren, sondern belohnt dich sogar. Jeder Run bringt neue Items, Flüche oder aktive Fähigkeiten, die du einsammelst und auf deine Helden anwendest. Und da jeder Run neu zusammengewürfelt wird, fühlt sich fast nichts nach Routine an.

Das motiviert. Du willst wissen, was passiert, wenn du das blutige Katapult mit dem Froststrahl kombinierst. Oder was passiert, wenn du eine Fähigkeit hast, die Gegner zersplittern lässt, und dazu eine Kette von Explosionen. Diese Neugier ist genau das, was dich immer wieder zurückbringt. Du spielst nicht, um einfach nur zu gewinnen, du spielst, weil du sehen willst, was noch alles möglich ist. Und das ist für ein Roguelike das vielleicht beste Lob überhaupt.
Chaos, aber mit Methode – wenn du plötzlich wie ein Taktikprofi spielst
Am Anfang wirkt alles wild. Du schießt deine Helden quer durch den Raum, Gegner fliegen in alle Richtungen, irgendwo kracht’s und du weißt nicht mal genau, warum. Aber nach ein paar Runs merkst du, dass da mehr dahinter steckt, als es auf den ersten Blick aussieht. Die Räume sind nicht einfach zufällig zusammengestopft, sondern oft clever gebaut. Mal hast du kaum Platz zum Zielen, mal stehen explosive Kisten genau so, dass du sie ausnutzen kannst. Und dann gibt es diese goldenen Platten, auf denen bestimmte Gegner rumstehen.

Triffst du alle, explodiert der ganze Raum in einer Art Dominoeffekt. Klingt simpel, macht aber richtig Bock, weil du dadurch anders spielst. Du denkst plötzlich voraus, planst deine Schüsse genauer, überlegst, ob du Risiko gehst, nur um so ein Teil zu erwischen. Und wenn der Plan aufgeht, ist das ein verdammt gutes Gefühl. Genau das macht Flick Shot Rogues so stark. Es sieht aus wie Chaos, spielt sich auch manchmal so, aber dahinter steckt ein System, das du nach und nach durchblickst. Und genau deshalb willst du immer noch einen Run machen.
Stylisch unterwegs – der Look von Flick Shot Rogues bleibt im Kopf
Flick Shot Rogues sieht nicht nur anders aus, es fühlt sich auch so an. Der Stil ist minimalistisch, aber nie langweilig. Alles hat klare Kanten, starke Farben und diesen leichten Sci-Fi-Comic-Vibe, bei dem man sich fragt, ob das jetzt eher ein stylischer Indie-Titel ist oder ein mobiles Brett mit Konsolenambitionen. Die Charaktere wirken wie kleine futuristische Tokens, fast wie Spielfiguren aus einem schicken Brettspiel, und trotzdem haben sie Persönlichkeit.

Ob du nun einen Helden spielst, der aussieht wie ein fliegender Mönch mit Telekinese, oder einen Tank mit leuchtenden Stacheln – du erkennst sofort, was er kann. Auch die Umgebungen sind angenehm reduziert, aber funktional. Kein überflüssiger Schnickschnack, aber genug Details, um jeden Raum direkt zu verstehen. Und das Beste: Alles bleibt klar lesbar. Selbst wenn auf dem Bildschirm die Hölle losbricht und du gerade fünf Effekte gleichzeitig ausgelöst hast, behältst du den Überblick.

Das liegt vor allem an der sauberen UI und den gut lesbaren Animationen. Explosionen fühlen sich wuchtig an, Treffer geben ordentlich Feedback, und auch das Schuss-System mit der Zielmarkierung ist so umgesetzt, dass du dich fast nie fragst, warum du gerade daneben geschossen hast. Der Stil mag simpel wirken, aber er ist durchdacht und trägt das Spielgefühl. Kein Blender, sondern genau auf den Punkt.
Technisch auf dem Boden geblieben – aber genau das tut dem Spiel gut
Was man Flick Shot Rogues definitiv nicht vorwerfen kann, ist Größenwahn. Das Spiel weiß, was es ist, und versucht gar nicht, mehr zu sein. Und das merkt man auch an der Technik. Es läuft flüssig, selbst auf älteren Kisten. Die Ladezeiten sind kurz, Abstürze oder Bugs habe ich in meinem Durchlauf keine erlebt. Das Interface ist klar, die Steuerung reagiert direkt, und selbst wenn du gerade mitten in einem chaotischen Ketteneffekt steckst, bleibt die Framerate stabil. Auch die Einstellungen sind übersichtlich gehalten.

Kein Grafikmenü mit hundert Reglern, aber alles da, was man braucht, um das Spiel an die eigene Hardware anzupassen. Soundtechnisch ist das Spiel unauffällig, aber funktional. Die Effekte passen, das Trefferfeedback ist satt, und wenn eine Bombe im Raum hochgeht, klingt das auch so. Musik ist da, aber eher Begleitung als Highlight. Keine Tracks, die dir tagelang im Kopf bleiben, aber auch nichts, das stört oder nervt. Insgesamt wirkt die Technik nicht wie ein Showpiece, sondern wie ein Werkzeug. Nicht dafür da, um zu beeindrucken, sondern um dich ins Spiel zu ziehen, ohne dich rauszureißen. Und das gelingt ihr ziemlich gut.
Warum man immer wieder zurückkommt – und es nicht mal merkt
Was bei Flick Shot Rogues echt hängen bleibt, ist dieses ständige Gefühl von Nur noch eine Runde. Nicht, weil man unbedingt gewinnen will, sondern weil man sehen will, was passiert, wenn man diesmal mit einem anderen Duo startet. Oder wenn man eine neue Fähigkeit in den Mix wirft, die man vorher komplett ignoriert hat. Das Spiel kratzt genau da, wo andere Roguelikes zu schnell ins Monotone abdriften.

Es gibt dir regelmäßig neue Tools, neue Situationen, neue Herausforderungen. Und das Ganze ohne großes Brimborium. Du musst dich nicht erst durch lange Menüs klicken oder fünf Minuten cutscene abwarten. Du bist einfach direkt wieder drin. Und das sorgt dafür, dass aus einem kurzen Reinschauen plötzlich drei Stunden werden. Die Runs sind kompakt, aber fordernd. Jeder Fehler fühlt sich wie dein eigener an, nicht wie etwas, das dir das Spiel unfair reingedrückt hat. Und weil du ständig was dazulernst, bleibst du dran.

Es ist fast wie beim Billardspielen, du weißt genau, dass der eine verpatzte Stoß deine Schuld war, also willst du es nochmal versuchen. Besser machen. Mehr rausholen. Und genau das zieht. Flick Shot Rogues hat diesen Flow, der dich mitzieht, auch wenn du gar nicht so richtig geplant hast, lange zu zocken. Es ist nicht laut, nicht überladen, aber verdammt gut darin, dich heimlich süchtig zu machen.
Fazit – knallt, klickt, macht Laune
Flick Shot Rogues ist nicht perfekt, aber es macht was richtig, was viele andere nicht hinkriegen. Es fühlt sich frisch an. Du schießt deine Helden über den Bildschirm, kombinierst Fähigkeiten, bastelst dir Synergien und jedes Mal entsteht ein anderes Chaos. Du merkst mit jedem Run, dass du besser wirst, aber das Spiel gibt dir nie das Gefühl, dass du alles gesehen hast. Es will gar nicht riesig sein oder mit fetten Cutscenes beeindrucken.
Es will einfach Spaß machen – und das tut es. Gerade wenn du was suchst, das sich anders anfühlt als das übliche Zeug da draußen, ist das hier genau dein Ding. Und ganz ehrlich, ich hab selten ein Spiel gesehen, das mich so schnell in diesen Nur noch ein Run Modus bringt. Wenn das nicht zählt, weiß ich auch nicht.