Goblin Cleanup ist ein frischer Indie‑Titel von Crisalu Games, veröffentlicht im September 2025 im Early Access für den PC. Als Publisher steht kein Geringerer als Team17 dahinter, die ja für solche ungewöhnlichen Ideen bekannt sind. Das Spiel ist aktuell exklusiv auf Steam verfügbar, mit der Option, es allein oder im Koop mit bis zu vier Leuten zu spielen. Aber worum geht es überhaupt? Ganz einfach: Du bist kein Held, du bist der arme Goblin, der nach dem Heldenbesuch im Dungeon aufräumen muss. Blutlachen wischen, Knochen einsammeln, Fallen neu aktivieren, Truhen füllen, Monsterreste entsorgen.
- Der Alltag eines Dungeon-Hausmeisters – warum Gameplay hier mehr ist als Aufräumen
- Wenn Chaos zur Methode wird – warum der Koop das Spiel trägt
- Technik und Stil – simpel, aber auf charmante Weise passend
- Inhaltlich noch überschaubar – aber da geht definitiv noch was
- Fazit – Aufräumen kann verdammt spaßig sein
Kein Schwert, kein Schild, nur dein Mob und der ewige Gestank von altem Abenteuerblut. Und ich sag es direkt, wie es ist: Allein macht das schon Laune, aber im Multiplayer wird das Ding zur absurd lustigen Chaos‑Simulation. Wer denkt, Putzen kann nicht spaßig sein, hat noch nie erlebt, wie vier Goblins versuchen, eine Leiche in eine Truhe zu stopfen, während die Falle im Nebenraum aus Versehen noch aktiv ist. Klingt verrückt? Ist es auch. Und genau deswegen funktioniert Goblin Cleanup so gut.
Der Alltag eines Dungeon-Hausmeisters – warum Gameplay hier mehr ist als Aufräumen
Was Goblin Cleanup so besonders macht, ist die Art, wie es aus einer eigentlich banalen Tätigkeit – dem Putzen – ein Spielgefühl bastelt, das tatsächlich motiviert. Du startest in einem blutverschmierten Dungeon, überall liegen Leichen, zerbrochene Möbel, nicht ausgelöste Fallen, halbtote Monster. Deine Aufgabe ist es, den ganzen Schlamassel zu bereinigen, und zwar bevor die nächste Heldengruppe auftaucht. Und dabei geht es nicht darum, einfach mit einem Schwamm durch die Gegend zu laufen, sondern du hast eine Reihe von Tools, mit denen du Aufgaben kreativ oder effizienter lösen kannst. Manche Räume sind zeitlich begrenzt, bei anderen geht es eher ums genaue Arbeiten.

Du kannst Fallen neu laden, Mimics füttern, die aussehen wie Kisten, oder die Reste von Kreaturen verschwinden lassen. Besonders cool ist, dass du nie genau weißt, was dich erwartet. In einem Run säuberst du einen schlichten Kerker, im nächsten wirst du in eine Gruft geworfen, in der der Boden von Schleim überzogen ist und du ausrutschst, wenn du nicht aufpasst. Es sind diese kleinen Ideen, die das Spiel nicht nur als Gag funktionieren lassen, sondern auch spielerisch interessant machen.

Und obwohl du eigentlich nur aufräumst, gibt es genug Spielmechanik, um das Ganze abwechslungsreich zu halten. Gerade im Koop merkst du, wie gut sich Aufgaben aufteilen lassen. Während einer Blut entfernt, kümmert sich der andere um die Fallen, und der dritte entsorgt Monsterreste. Oder alle stolpern gleichzeitig in dieselbe Falle, weil keiner aufgepasst hat. So oder so: Du lachst, du fluchst, du machst weiter. Und genau das ist ein verdammt gutes Zeichen für ein Spiel, das eigentlich nur das Putzen simuliert.
Wenn Chaos zur Methode wird – warum der Koop das Spiel trägt
Allein ist Goblin Cleanup okay. Nett. Sogar witzig. Aber sobald du das Spiel mit anderen spielst, wird es zu dem, was es eigentlich sein will. Nämlich ein kontrolliertes, manchmal komplett eskalierendes Chaos. Und genau da liegt die Stärke. Im Koop entfaltet sich das volle Potenzial, weil die Aufgaben nicht nur effizienter verteilt werden können, sondern auch jede Menge Unsinn passiert, den man sich nie hätte ausdenken können. Einer vergisst, eine Falle zu deaktivieren, während du gerade einen Monsterkopf dorthin schiebst.
Boom. Ein anderer entsorgt aus Versehen eine magische Truhe, in der noch wichtige Gegenstände lagen. Und irgendwer stolpert IMMER über eine Schleimpfütze, weil niemand daran gedacht hat, den Boden sauber zu machen. Man versucht sich zu organisieren, jeder übernimmt eine Aufgabe, aber spätestens nach zwei Minuten wird wieder gebrüllt, weil jemand aus Versehen eine Falle ausgelöst hat oder der Mimic plötzlich Hunger auf Teammitglieder hat. Und genau das macht es so spaßig. Du merkst richtig, wie das Spiel dafür gemacht ist, im Team gespielt zu werden. Es zwingt dich nicht dazu, aber es belohnt dich dafür.


Und gleichzeitig sorgt es dafür, dass du ständig in Situationen landest, über die du noch Tage später lachen wirst. Goblin Cleanup ist im Kern ein Koop-Spiel, das genau versteht, wie man Dynamik erzeugt, ohne es zu sehr zu skripten. Das Chaos kommt ganz von selbst. Und das ist wahrscheinlich die größte Stärke.
Technik und Stil – simpel, aber auf charmante Weise passend
Grafisch ist Goblin Cleanup kein Blender. Es wirkt fast so, als hätte man es mit Absicht schlicht gehalten. Die Dungeons bestehen aus klar erkennbaren Räumen, mit wenig Ablenkung, aber genug Details, um die Welt lebendig wirken zu lassen. Du hast Schleim, du hast Blut, du hast herumliegende Knochen, manchmal noch zuckende Überreste von Monstern. Das reicht vollkommen. Der Stil erinnert ein bisschen an diese low-poly Spiele, die nicht versuchen, realistisch zu sein, sondern eher cartoonhaft und funktional bleiben.

Aber genau das passt. Denn es sorgt dafür, dass alles klar lesbar ist. Du erkennst sofort, was wohin gehört, was kaputt ist und was gereinigt werden muss. Auch die Tools und Items sind eindeutig gestaltet, du verwechselst nichts, selbst wenn mehrere Spieler gleichzeitig durch denselben Raum wuseln. Technisch läuft das Spiel solide. Keine Ruckler, keine Crashes, und selbst im Koop mit mehreren Spielern bleibt die Performance stabil.

Die Soundkulisse ist funktional. Kein epischer Soundtrack, aber solide Effekte. Jeder Schritt, jeder Mopp-Wisch, jede knirschende Falle klingt so, wie er soll. Es gibt keine Musik, die dir im Kopf bleibt, aber auch nichts, das dir auf die Nerven geht. Goblin Cleanup will nicht mit Technik glänzen. Es will sauber funktionieren. Und das tut es. Ohne Schnickschnack, aber dafür mit Charme.
Inhaltlich noch überschaubar – aber da geht definitiv noch was
Da Goblin Cleanup noch im Early Access ist, merkt man natürlich, dass der Umfang aktuell noch nicht riesig ist. Es gibt eine Handvoll verschiedener Dungeon-Layouts, ein paar Tools zum Reinigen und Wiederherstellen, und die grundlegenden Spielmechaniken sind da. Das reicht locker für ein paar Stunden spaßiges Chaos, vor allem im Koop. Aber wenn man ehrlich ist, kommt irgendwann der Punkt, wo man denkt: Jetzt wäre es geil, wenn noch mehr passieren würde. Mehr Fallen, die anders funktionieren. Mehr Raum-Variationen. Vielleicht auch zufällige Ereignisse oder Dungeon-Bosse, die man nicht bekämpft, sondern… aufräumt?

Die Ideen dafür liegen quasi auf der Straße. Und genau das macht Hoffnung, denn laut Entwickler sollen genau solche Dinge nach und nach dazu kommen. Auch neue Themenwelten sind geplant, wie ägyptische Tempel oder verfluchte Katakomben. Wenn das wirklich so umgesetzt wird, kann das Spiel noch richtig wachsen. Was jetzt schon gut funktioniert, ist die Struktur: Die Level sind nicht zu lang, man kann sie auch mal schnell zwischendurch spielen.
Wer will, kann auf Highscore und Zeit spielen. Wer keinen Stress will, lässt sich einfach treiben und wischt ein bisschen Dungeon sauber. Aber damit das langfristig trägt, braucht es noch mehr Inhalte, gerade im Solo-Modus. Im Koop gleicht das Chaos vieles aus. Doch allein wünscht man sich irgendwann neue Aufgaben und frische Reize. Fazit hier: Solider Anfang mit viel Potenzial, das hoffentlich auch genutzt wird.

Fazit – Aufräumen kann verdammt spaßig sein
Goblin Cleanup ist so ein Spiel, bei dem man erstmal lacht, dann kurz zweifelt, und am Ende feststellt, dass man gerade drei Stunden damit verbracht hat, Blutflecken zu wischen und Leichen in Truhen zu stopfen. Und das mit einem Grinsen im Gesicht. Es ist kein tiefes Rollenspiel, kein Story-Epos, aber es weiß genau, was es sein will. Die Mechanik ist simpel, aber effektiv. Die Koop-Erfahrung ist das Herzstück, und genau dort entfaltet sich der wahre Spaß. Du brauchst keine komplexen Menüs oder ein Arsenal an Fähigkeiten.
Du brauchst nur ein paar Freunde, ein bisschen Chaosbereitschaft und Lust auf etwas völlig Anderes. Ja, der Umfang ist noch begrenzt, und allein wird es schneller eintönig. Aber das, was da ist, funktioniert erstaunlich gut. Goblin Cleanup ist charmant, lustig, überraschend gut durchdacht – und vor allem etwas, das sich von der Masse abhebt. Wenn die Entwickler dranbleiben und noch ein paar frische Inhalte nachlegen, kann das hier zu einem echten Geheimtipp für Koop-Fans werden. Und selbst jetzt ist es schon ein kleiner Hit, wenn man weiß, worauf man sich einlässt.