Grounded 2 ist der neueste Streich von Obsidian Entertainment und wurde von Xbox Game Studios veröffentlicht. Seit dem 29. Juli 2025 ist das Spiel im Early Access für Xbox Series X und S, Xbox One sowie für den PC über Steam und den Xbox Game Pass verfügbar. Nachdem der erste Teil bereits eine treue Fangemeinde aufbauen konnte, legt Grounded 2 jetzt noch eine Schippe drauf und bringt uns in eine neue Karte, in einen noch größeren Spielplatz der Gefahren und Abenteuer. Statt nur im Hinterhof herumzukrabbeln, geht es dieses Mal in den Brookhollow Park, der nicht nur deutlich größer ist, sondern auch mit einer Vielzahl neuer Orte, Insekten und Möglichkeiten lockt.
Willkommen im Brookhollow Park
Grounded 2 verlegt die ganze Action aus dem alten Hinterhof in den Brookhollow Park und dieser Ort fühlt sich gleich beim ersten Betreten anders an. Er ist riesig, unübersichtlich und gleichzeitig einladend. Man läuft ein paar Meter und stolpert schon über Kleinigkeiten, die einen festhalten. Mal ist es ein alter rostiger Spielplatz, mal ein kleiner Tümpel, mal ein umgestürzter Ast, der aussieht wie eine Brücke in eine andere Welt. Es wirkt, als hätten die Entwickler alles getan, um sicherzustellen, dass man ständig abgelenkt wird und noch ein Stück weiterläuft, obwohl man eigentlich nur Holz oder Gras sammeln wollte.

Das Spannende daran ist, dass der Park nicht nur größer wirkt, sondern sich auch cleverer anfühlt. Man hat Höhenunterschiede, kleine Nischen, geheime Pfade und ständig das Gefühl, dass irgendwo noch etwas wartet, das man verpasst hat. Im Vorgänger war es irgendwann so, dass man die Ecken kannte und nur noch bestimmte Routen lief. Hier passiert mir das nicht. Ich erwische mich oft dabei, dass ich nach einer Stunde immer noch keine Basis gebaut habe, weil ich nur damit beschäftigt war, neugierig von einem Ort zum nächsten zu rennen. Dieses Gefühl von Entdeckung macht für mich den größten Reiz des Spiels aus.
Buggys als treue Begleiter
Die größte Neuerung in Grounded 2 sind für mich die Buggys. Damit meine ich nicht irgendwelche Autos, sondern Insekten, auf denen man tatsächlich reiten kann. Beim ersten Mal habe ich es gar nicht so richtig geglaubt, dass es funktioniert, aber dann saß ich wirklich auf einer Ameise. Und das verändert alles. Plötzlich ist man nicht mehr nur dieser kleine Winzling, der ständig wegrennt, sondern man hat ein Tier unter sich, das einem echt Arbeit abnimmt. Eine Ameise trägt Material, der Marienkäfer ist noch besser für schwere Sachen und mit einer Spinne ist man schneller unterwegs, als man es je zu Fuß sein könnte.

Das ist nicht einfach nur ein Gimmick, sondern es macht den Alltag im Spiel wirklich leichter. Früher musste ich alles selber schleppen, jetzt lasse ich es die Ameise machen. Und irgendwie fühlt sich das auch lebendiger an. Man hat halt nicht nur ein Werkzeug, sondern einen kleinen Begleiter, der mitläuft. Gerade wenn man längere Strecken zurücklegt, spart das eine Menge Zeit und bringt gleichzeitig ein bisschen dieses Gefühl mit, dass man nicht komplett allein ist in dieser großen Welt. Für mich ist das die beste neue Funktion und ich habe mich schon nach kurzer Zeit gefragt, warum es das nicht schon im ersten Grounded gegeben hat.
Kämpfe mit mehr Bewegung
Das Kampfsystem in Grounded 2 fühlt sich sofort anders an. Im ersten Teil war es oft ein stumpfes Zuschlagen und Hoffen, dass man nicht von einer Spinne zerlegt wird. Jetzt hat man viel mehr Möglichkeiten. Es gibt eine Ausweichrolle, man kann Angriffe aufladen und mit den Mutationen seinen eigenen Stil noch verstärken. Dadurch wirkt jeder Kampf dynamischer. Man hat das Gefühl, dass man Fehler auch wirklich vermeiden kann, wenn man aufmerksam spielt. Vor allem das Ausweichen gibt einem die Chance, gefährliche Attacken im letzten Moment zu entkommen.

Gegner verhalten sich außerdem schlauer. Käfer blocken ab, Spinnen versuchen einen einzukreisen und manchmal erwischt man sich dabei, dass man den Überblick verliert. Das macht die Kämpfe spannender, aber auch härter. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, bis ich bei manchen Insekten den Dreh raus hatte. Trotzdem bleibt es fair, weil man fast immer sieht, was man falsch gemacht hat. Mit den neuen Werkzeugen und dem Omni Tool, das mehrere Funktionen in einem vereint, geht man vorbereitet in jede Begegnung. Das Ergebnis ist ein Kampfsystem, das nicht nur tiefer wirkt, sondern auch mehr Spaß macht.
Technik mit Ecken und Kanten
Grounded 2 sieht im ersten Moment echt stark aus. Die neue Engine sorgt dafür, dass das Gras fast schon wie ein Dschungel wirkt und kleine Teiche oder Pfützen viel realistischer rüberkommen. Ich hatte teilweise Situationen, da bin ich einfach stehen geblieben, nur um mir anzuschauen, wie das Licht durch die Halme fällt oder wie ein Käfer sich seinen Weg bahnt. Solche Momente gab es im ersten Teil auch, aber hier wirkt es noch dichter und glaubwürdiger.

Trotzdem merkt man ziemlich schnell, dass es noch nicht komplett fertig ist. Bei mir gab es Ruckler, manchmal kurze Einbrüche wenn mehrere Insekten auf einmal auf dem Bildschirm waren. Auch beim Bau einer größeren Basis hat die Framerate spürbar nachgelassen. Es ist nicht unspielbar, aber auffällig. Ich schiebe das auf den Early Access, was für mich okay ist, solange die Entwickler dranbleiben. Insgesamt fühlt sich die Technik schon wie ein Schritt nach vorne an, aber eben noch nicht wie das Endprodukt, das man sich erhofft.
Kleine Geschichte in einer großen Welt
Die Story in Grounded 2 ist nicht das, was einen am Anfang packt. Sie läuft eher nebenher und taucht immer mal wieder auf, wenn man es nicht erwartet. Man spielt wieder Jugendliche, die winzig geschrumpft wurden und plötzlich in dieser riesigen Natur überleben müssen. Das Grundgerüst kennt man, aber der Park macht die Geschichte spannender, weil überall kleine Hinweise verstreut sind. Ich habe zum Beispiel alte Notizen gefunden, die Fragen aufwerfen, und das sorgt dafür, dass man mehr über die Hintergründe wissen will.

Mir gefällt daran, dass die Story nicht ständig ins Gesicht springt. Sie drängt sich nicht auf, sondern ist wie so ein Faden, der durch alles durchläuft. Man macht seine Survival Sachen, sammelt, baut, kämpft, und dann taucht plötzlich ein neues Detail auf. Das reicht aus, um neugierig zu bleiben. Für mich funktioniert das, weil ich sowieso eher den Fokus auf das Erkunden lege. Die Story ist also da, sie motiviert, aber sie nimmt einem nie die Freiheit weg. Und das passt gut zu einem Spiel wie diesem.
Quality of Life und kleine Helfer
In Grounded 2 merkt man ziemlich schnell, dass sich die Entwickler Gedanken gemacht haben, wie man den Alltag im Spiel angenehmer machen kann. Viele Sachen, die im ersten Teil auf Dauer genervt haben, laufen jetzt deutlich einfacher. Das Omni Tool ist da das beste Beispiel. Früher musste man ständig hin und her wechseln zwischen Axt, Hammer oder Schaufel. Jetzt nimmt man das Ding in die Hand und erledigt alles direkt damit. Klingt unspektakulär, macht aber einen riesigen Unterschied, wenn man mal ein paar Stunden am Stück spielt.

Auch Menüs und Anzeigen sind übersichtlicher. Ich finde schneller, was ich brauche, Rezepte sind klarer erklärt und Quests sind nicht mehr so chaotisch verteilt. Man verliert sich nicht ständig in irgendwelchen Untermenüs, sondern bleibt mehr im Spielfluss. Genau solche Kleinigkeiten sorgen dafür, dass man länger dranbleibt, ohne genervt abzuschalten. Es ist schwer, solche Sachen auf den ersten Blick zu würdigen, weil sie nicht spektakulär wirken. Aber wenn man zurückdenkt, wie fummelig der erste Teil stellenweise war, dann fühlt sich Grounded 2 einfach viel runder an.
Umfang und Motivation
Grounded 2 bietet echt einiges. Allein die Größe vom Brookhollow Park reicht schon, damit man stundenlang unterwegs ist, ohne alles gesehen zu haben. Ich habe nach mehreren Sessions immer noch Orte gefunden, an denen ich vorher nie war. Mal ist es nur ein kleiner Teich, mal ein verrostetes Klettergerüst und manchmal stolpert man einfach in eine Ecke, wo plötzlich ein neues Insekt wartet. Genau das hält mich am Spielen, weil ich ständig denke, da muss doch noch was sein.

Es gibt auch schon genug zu tun, um sich für viele Stunden zu beschäftigen. Man kann eine Basis bauen, man kann auf Erkundung gehen oder einfach nur Käfer ärgern. Oft nehme ich mir vor, heute nur Ressourcen zu sammeln und dann sitze ich trotzdem drei Stunden dran, weil ich unterwegs immer abgelenkt werde. So läuft das Spiel ständig, man verliert sich in Kleinigkeiten. Und das ist für mich das beste Zeichen, dass es motiviert.
Gemeinsam klein im ganz Großem
Im Multiplayer macht Grounded 2 für mich am meisten Spaß. Alleine geht es auch, klar, aber wenn man mit Freunden loszieht, passieren die besten Dinge. Einer baut irgendwas, der andere rennt schon wieder planlos in die nächste Spinne und plötzlich ist Chaos angesagt. Genau das bleibt hängen. Ich erinnere mich an einen Abend, da wollten wir eigentlich nur eine Basis an einem Baum aufstellen. Am Ende haben wir zwei Stunden damit verbracht, Materialien ranzuschaffen, während ständig irgendwer von einer Ameise überrannt wurde. Produktiv war das nicht, lustig aber schon.

Das Gute ist, dass das Spiel im Koop flexibel bleibt. Man muss sich nicht perfekt absprechen, man kann einfach machen. Trotzdem lohnt es sich, wenn einer die Sammelarbeit übernimmt und ein anderer die Baupläne verfolgt. Dadurch entsteht so eine Dynamik, die den Park lebendig wirken lässt. Und wenn dann noch einer einen Buggy gezähmt hat und auf einer Ameise durch die Gegend reitet, ist das Gelächter garantiert. Für mich ist das genau die Sorte Multiplayer, bei der man nicht merkt, wie die Zeit vergeht.
Blick in die Zukunft
Grounded 2 ist noch im Early Access und das merkt man, aber die Entwickler haben schon klar gesagt, wie es weitergehen soll. Es gibt eine Roadmap, die ziemlich konkret wirkt. Neue Biome, mehr Insektenarten, zusätzliche Bosse und auch Events, die mit den Jahreszeiten zusammenhängen sollen. Das klingt nach genau dem richtigen Weg, denn so bleibt der Park nicht einfach nur groß, sondern entwickelt sich Stück für Stück weiter.


Ich finde es beruhigend, dass schon jetzt zu sehen ist, dass das Spiel nicht einfach liegen bleibt. Man merkt, dass Feedback der Community wichtig ist und dass viele kleine Wünsche umgesetzt werden. Wenn die Technikprobleme in den Griff bekommen werden und der Content so regelmäßig nachkommt, dann hat Grounded 2 alles, um lange frisch zu bleiben. Für mich fühlt es sich gerade so an, als ob der Grundstein gelegt ist und jetzt nur noch darauf aufgebaut werden muss.
Fazit
Grounded 2 hat mich ehrlich gesagt ziemlich gepackt. Am Anfang dachte ich noch, es wäre einfach nur mehr vom Alten, nur eben in einer größeren Karte. Aber je länger ich gespielt habe, desto mehr habe ich gemerkt, wie viel die kleinen Änderungen ausmachen. Die Buggys sind richtig gut gelungen, weil sie nicht nur praktisch sind, sondern das ganze Spielgefühl verändern. Man kommt schneller voran, man fühlt sich nicht mehr so allein und es macht einfach Spaß, mit einem Krabbeltier durch den Park zu reiten.
Natürlich läuft noch nicht alles sauber. Bei mir gab es Ruckler, manchmal hängt es, manchmal wirkt eine Ecke vom Park unfertig. Aber es ist Early Access und das nehme ich so hin. Wichtig ist, dass die Basis stimmt, und das tut sie hier eindeutig. Ich will nach jeder Session weiterspielen, sei es um meine Basis zu erweitern, neue Orte zu finden oder einfach nur ein bisschen durch die Gegend zu stromern. Dieses Gefühl hatte ich nicht oft bei Survival Spielen.
Für mich ist Grounded 2 jetzt schon eine klare Empfehlung, auch wenn noch Arbeit vor den Entwicklern liegt. Es ist größer, neugieriger und spannender als der Vorgänger. Und es macht Lust auf das, was noch kommt.