Phantom Squad ist ein Topdown-Shooter der etwas anderen Art. Entwickelt vom Studio Ctrl Freak und veröffentlicht von Super Rare Originals, ist das Spiel am 18. Juli 2025 für PC erschienen und sorgt seither für heiße Gefechte, schweißnasse Hände und regelmäßig hitzige Diskussionen im Voicechat. Wer auf taktische Planung steht und gleichzeitig auch mal komplett eskalieren will, ist hier genau richtig.
Das Spiel kombiniert knallharte Koordination mit hektischer Action und trifft dabei genau den Nerv zwischen Rainbow Six, Hotline Miami und einem schlechten Tag im Paintballverein. Ob du mit deinem Squad wie ein gut geölter SEAL-Trupp durch die Türen brichst oder im Chaos versinkst, weil der Kollege aus Versehen eine Blendgranate auf euch selbst wirft, liegt ganz an dir. Eins ist sicher. Phantom Squad macht verdammt viel Spaß, wenn man sich auf das Konzept einlässt und vor allem nicht alleine spielt.
Mit Plan durch die Hölle – Warum Taktik in Phantom Squad mehr als nur ein nettes Extra ist
Das Herzstück von Phantom Squad ist ganz klar das taktische Planungssystem, das dir vor jedem Einsatz zur Verfügung steht. Bevor die erste Kugel fliegt, kannst du mit deinem Team jeden Raum analysieren, Gegnerpositionen markieren, Breach-Punkte festlegen und sogar Bewegungsrouten für jeden Squad-Mitglied zeichnen. Klingt nach Rainbow Six für Arme, fühlt sich aber erstaunlich gut an. Und was wirklich überrascht. Diese Planungsphase ist nicht nur für den Schein da, sondern entscheidet im Zweifel über Leben und Tod. Wer hier schlampig arbeitet, fliegt oft schon beim ersten Raum auf die Nase.

Wer sich aber die Zeit nimmt, kann mit chirurgischer Präzision zuschlagen und die Missionen auf fast schon befriedigend effiziente Weise abschließen. Das System nennt sich A C E, was vermutlich für alles steht, was du sein willst, wenn du nicht gerade panisch im Kugelhagel um Hilfe rufst. Auch cool. Du kannst jederzeit während der Mission pausieren und mit dem A C E System umdisponieren. Das sorgt dafür, dass auch ein eigentlich verkorkster Einsatz noch gerettet werden kann. Vorausgesetzt natürlich, dein Team spielt mit und schmeißt nicht schon wieder eine Granate durch die falsche Tür.
Voller Trupp, volles Chaos – Warum alleine zocken keine Option ist
Phantom Squad kann man zwar solo spielen, aber das fühlt sich ehrlich gesagt so an, als würdest du alleine bei einem Umzug die Waschmaschine tragen. Klar geht das irgendwie, aber Spaß ist was anderes. Das Spiel lebt davon, dass du mit deinem Squad durch die Türen brichst, Infos austauschst, euch anschreit, weil jemand die Flashbang mit der Granate verwechselt hat, und am Ende trotzdem alles irgendwie klappt. Diese Mischung aus Planung und absolutem Chaos funktioniert nur richtig gut, wenn man sich gegenseitig kennt oder zumindest nicht komplett stumm spielt.

Im besten Fall übernimmt jeder eine Rolle, ihr nutzt das Planungstool gemeinsam, pingt Gegner, sichert Räume – und im nächsten Moment geht alles schief, weil der Typ mit der Shotgun aus Versehen den VIP erledigt hat. Trotzdem ist genau das die Magie. Selbst wenn alles brennt, ist es verdammt unterhaltsam. Und wenn mal was klappt wie geplant, fühlt sich das an wie ein kleiner taktischer Ritterschlag. Alleine fehlt dieses Hin und Her komplett. Da kämpfst du eher mit der KI als mit den Gegnern und verlierst ziemlich schnell die Lust. Wer Phantom Squad wirklich erleben will, braucht Leute. Am besten drei. Und ein funktionierendes Headset.
Wenn Kugeln tanzen und Türen fliegen – So fühlt sich das Gameplay in Phantom Squad an
Das Gunplay in Phantom Squad hat mich ehrlich gesagt überrascht. Ich hatte mit einem eher simplen Klick-und-weg-System gerechnet, aber was man hier bekommt, ist deutlich intensiver. Jeder Schuss hat Gewicht. Jede Bewegung will durchdacht sein. Wenn du ohne Absprache einen Raum stürmst, stehst du schneller im Kugelhagel als dir lieb ist. Besonders cool ist, wie unterschiedlich sich die Waffen anfühlen. Die MP rauscht wie ein Presslufthammer durch die Gegner, während die Shotgun alles in einem Umkreis von drei Metern konsequent in rohes Rindfleisch verwandelt. Gleichzeitig gibt es aber auch genug Tools für die etwas leisere Gangart.

Schalldämpfer, Heartbeat-Sensor, Kameras zum Unter-Durch-Schieben und sogar ferngesteuerte Türen. Wer will, kann sich also wie ein Geheimagent durch die Map schleichen. Wer nicht will, geht halt mit der Breachladung durch die Wand. Beides funktioniert, solange man nicht komplett planlos agiert. Besonders gelungen finde ich die Mischung aus Planung und Spontanität. Selbst wenn der Einstieg perfekt läuft, kann der zweite Raum völlig eskalieren. Dann bricht die Hölle los und das Spiel zeigt, dass es auch als purer Action-Shooter eine gute Figur macht. Und ja, es gibt Friendly Fire. Wer seine Leute abknallt, wird es merken. Nicht nur im Game, sondern spätestens im Discord-Call danach.
Grafik gibt es auch – aber was zählt, ist dass es läuft
Optisch reißt Phantom Squad jetzt keine Bäume aus. Muss es aber auch nicht. Das Ding sieht halt aus wie ein Taktikspiel von oben. Funktioniert gut, zeigt dir was du brauchst und schmeißt dir nicht zehn Effekte ins Gesicht. Die Maps sind übersichtlich und du erkennst sofort, wo es eng wird. Klar, ein bisschen mehr Detail hier und da wäre nett, aber wenn die Tür auffliegt und du mit dem Squad reinrauschst, denkst du eh nicht über Bodentexturen nach.

Viel wichtiger ist, dass das Spiel sauber läuft. Ich hatte null Ruckler, keine Abstürze und auch im Chaos mit vier Leuten blieb alles flüssig. Das HUD ist schlicht, aber man findet sich schnell zurecht. Sound ist auch okay. Die Waffen klingen wuchtig, Explosionen dröhnen ordentlich und wenn du um die Ecke lungerst, hörst du Gegner sogar manchmal reden. Da ist nix auf Kino getrimmt, aber es passt zur Stimmung. Musik ist kaum da, aber stört auch nicht. Unterm Strich ist die Technik einfach ehrlich. Kein Showoff, kein Bling Bling. Es tut, was es soll. Und das ist mir bei so einem Spiel ehrlich gesagt lieber als glänzende Spiegelungen auf nassem Beton.
Fazit – Zwischen Meisterleistung und völliger Eskalation
Phantom Squad hat mich echt überrascht. Ich dachte zuerst, das wird so ein netter Indie-Shooter für zwischendurch. Aber wenn du einmal mit einem vollen Squad drin bist und die erste Mission durchplanst, merkst du ziemlich schnell, wie viel mehr hier eigentlich drin steckt. Es geht nicht nur ums Ballern. Es geht ums Timing, um Absprachen, um diesen Moment, wenn ihr alle gleichzeitig losschlagt und alles perfekt läuft. Oder halt komplett schiefgeht, was genauso oft passiert. Aber genau das macht das Spiel aus. Du kannst es super ernst nehmen und durchoptimieren, aber du kannst genauso gut reinspringen und einfach Chaos veranstalten.
Hauptsache, alle sind dabei und machen mit. Solo spielen ist möglich, aber das Game schreit förmlich danach, dass du mit anderen losziehst. Da steckt der wahre Spaß. Die Technik ist stabil, das Gameplay tight, und der Schwierigkeitsgrad sorgt dafür, dass du nie abschaltest. Klar gibt es Ecken, an denen noch gefeilt werden könnte. Mehr Inhalte wären schön, ein bisschen mehr Feinschliff hier und da. Aber das Grundgerüst steht. Und das steht verdammt gut. Wer auf taktische Action steht, wird hier nicht enttäuscht. Und wer ein paar Freunde mitbringt, hat wahrscheinlich eines der besten Koop-Erlebnisse des Jahres vor sich.