Prison Boss Prohibition ist das neueste Werk vom Studio Trebuchet und wurde am 10. Juli 2025 veröffentlicht. Als Publisher tritt Creature auf und das Ganze ist für Meta Quest 2, 3 und Pro sowie für PCVR und PlayStation VR2 erschienen. Wer das Gefühl liebt, in einem überdrehten Comic-Albtraum zu basteln, zu dealen und gleichzeitig permanent auf der Hut zu sein, der bekommt hier genau das geliefert. Und das Beste daran: Das Spiel nimmt sich selbst genauso wenig ernst wie du nach zehn in der VR gebrauten Flaschen Gefängnis-Gin.
Prison Boss Prohibition ist eine durchgeknallte Mischung aus Wirtschaftssimulation, Bastelspiel, Zeitdruck und Humor, die erstaunlich viel Tiefe bietet und dabei trotzdem zugänglich bleibt. Direkt beim Einstieg wird klar, dass man hier nicht den nächsten trockenen Tycoon-Ableger vor sich hat, sondern ein spaßiges Chaos-Erlebnis mit Hands-on-Feeling, das besonders in VR einfach richtig Laune macht.
Vom Möchtegern-Händler zum Meister der Schmuggelkunst
In Prison Boss Prohibition beginnt alles ganz harmlos. Du bekommst einen kleinen Stand, ein paar Zutaten und eine Zeitung, die dir verrät, was heute erlaubt ist und was nicht. Klingt simpel, ist es aber nicht. Denn während du noch überlegst, ob du heute lieber Zigaretten rollen oder Schnaps destillieren willst, ändern sich schon wieder die Gesetze. Was eben noch ein Verkaufsschlager war, ist jetzt illegal. Und genau da fängt der Spaß erst richtig an. Statt dich davon stressen zu lassen, entwickelst du kreative Lösungen.

Du baust Regale, versteckst deine Ware hinter Möbeln und beginnst, die tägliche Gesetzeslage wie ein echter Profi zu lesen. Jede Entscheidung, jede Bewegung hat Konsequenzen. Wenn du die Polizei unterschätzt oder zu gierig wirst, fliegt dir dein ganzes kleines Imperium um die Ohren. Und genau das macht den Reiz aus. Prison Boss Prohibition ist nicht nur ein Crafting-Spiel. Es ist ein hektischer Tanz auf dem Vulkan, bei dem du ständig zwischen Risiko und Gewinn jonglierst.
Ich schwöre, ich hatte das Bier gerade noch in der Hand
Das Basteln in Prison Boss Prohibition ist wie ein kleiner Rausch. Und ich mein das wortwörtlich. Du stehst da, rührst irgendwelche dubiosen Flüssigkeiten zusammen, rollst Zigaretten in Rekordzeit und versuchst dabei, nicht aus Versehen deine halbe Auslage umzuschmeißen. Anfangs hab ich mich gefühlt wie ein betrunkener Pizzabäcker mit Parkinson. Aber nach ein paar Tagen läuft’s. Du entwickelst deine Abläufe, du weißt, wann du was wo hinstellen musst, und du fängst an, wie ein echter Schwarzmarkt-Baron zu denken. Alles ist Handarbeit. Nichts wird dir abgenommen.

Wenn du deinen Schnaps verkaufen willst, musst du ihn vorher wirklich zusammenbrauen. Und wenn du dabei eine Zutat vergisst oder das Timing versaust, dann gibt’s halt Plörre statt Premium. Aber das ist der Punkt. Es fühlt sich echt an. Chaotisch, aber echt. Und das macht verdammt viel Spaß. Klar gibt’s manchmal kleine Aussetzer, wenn dir ein Becher durch den Tisch fällt oder eine Kiste sich entscheidet, einfach mal zu schweben. Aber ehrlich gesagt? Ich hab mehr darüber gelacht als mich geärgert.
Schwarzmarkt mit Stil – und einem Hauch Paranoia
Sobald die Sonne untergeht, wird’s richtig spannend. Tagsüber hast du deine Zutaten besorgt, Möbel platziert und dich halbwegs auf den Abend vorbereitet. Aber nachts fängt die eigentliche Arbeit an. Du produzierst, was das Zeug hält, immer mit einem Auge auf den Ausgang und dem anderen auf deinen Kunden. Manche wollen nur schnell ein paar Kippen. Andere bestellen gleich im Großhandel und wollen alles in zehn Sekunden geliefert haben. Und dann ist da noch die Polizei, die in unregelmäßigen Abständen reinschneit wie ein schlecht gelaunter Hausmeister. Wenn du zu laut arbeitest oder deine Ware nicht gut versteckst, war’s das mit dem ruhigen Gefängnisleben. Dann heißt es: alles einpacken und hoffen, dass sie nichts finden.

Ich hab echt Momente gehabt, da war ich so in der Produktion vertieft, dass ich die Sirene zu spät gehört hab. Zack, alles verloren. Ein ganzer Abend für die Tonne. Aber genau das hält die Spannung hoch. Prison Boss Prohibition ist kein Spiel, bei dem du gemütlich vor dich hinwirtschaftest. Es ist Stress. Guter Stress. Der Sound, das Licht, die wechselnden Gesetze – alles arbeitet gegen dich. Aber wenn du trotzdem den perfekten Deal hinlegst und am Ende des Tages mit vollem Lager und leeren Händen dastehst, weil alles verkauft ist, dann fühlt sich das einfach verdammt gut an.
Gemeinsam einsam – Co-op wie zwei Dealer mit Trennwand
Der Koop-Modus in Prison Boss Prohibition ist so ein Ding für sich. Man steht sich nicht direkt gegenüber, man arbeitet eher nebeneinander. Jeder hat seinen eigenen kleinen Stand, seine eigene Ausrüstung und sein eigenes Chaos. Aber genau das macht’s interessant. Du kannst deinem Partner Sachen zuwerfen, ihm mal eben ein Päckchen Zigaretten rüberschieben oder ihm zurufen, dass der Bulle gleich wieder an der Tür steht. Kommunikation ist alles. Ohne sie läuft’s wie ein schlechter Doppeltanz, bei dem beide aus dem Takt sind. Aber wenn man sich einmal eingespielt hat, wird das Ganze richtig spaßig.

Ich hab mit einem Kumpel gespielt, der irgendwann einfach nur noch geschrien hat, weil er versehentlich seinen ganzen Alkohol auf den Boden gekippt hat. Währenddessen hab ich panisch versucht, einen Kunden zu bedienen, der plötzlich ein Produkt wollte, das ich noch nie zuvor gemacht hatte. Das Ergebnis: völliges Chaos, lautes Gelächter, und trotzdem hatten wir am Ende des Tages beide Plus auf dem Konto. Klar wäre es schön gewesen, wenn man mehr direkten Zugriff auf den Arbeitsplatz des anderen hätte. Aber irgendwie passt es auch so. Man fühlt sich wie zwei Schmuggler, die durch eine dünne Wand getrennt sind und sich nur durch Zurufe und schnelle Würfe verständigen können. Und das ist herrlich verrückt.
Cell Shading trifft auf Eier mit Augen – Willkommen in New Yolk City
Grafisch ist Prison Boss Prohibition kein Highend-Brett, aber das will es auch gar nicht sein. Der Stil ist bunt, überdreht und irgendwie charmant auf eine absurde Art. Die Charaktere sehen aus wie Eier mit Armen und Beinen, und ich mein das ganz ohne Wertung. Es passt einfach. Dieses ganze überzeichnete Design mit knalligen Farben, übertriebenen Möbeln und völlig absurder Mimik sorgt dafür, dass du dich nicht eine Sekunde ernst nimmst. Und das sollst du auch nicht. Hier geht’s um Humor, ums Chaos und um das Gefühl, in einer Parallelwelt zu leben, in der Gesetze jeden Tag neu gewürfelt werden.

Was mir richtig gut gefallen hat, ist wie klar alles dargestellt ist. Trotz all dem Trubel findest du dich gut zurecht. Du weißt sofort, was interaktiv ist, wo du etwas verstauen kannst und wo dein nächster Kundenauftrag liegt. Das UI hält sich angenehm zurück, die Geräuschkulisse unterstützt das Ganze schön. Die Musik ist so ein jazziges Noir-Gemisch, das die Szenerie perfekt begleitet. Wenn du gerade dabei bist, heimlich Hochprozentiges in deinem Regal zu verstecken, während draußen jemand klopft, und der Sound kippt in bedrohliche Töne, dann ist das so immersiv, dass du fast in Deckung gehst.
Technisch läuft es auf der Quest 3 auch ordentlich, auch wenn ich mir beim Tracking in hitzigen Momenten manchmal etwas mehr Präzision gewünscht hätte. Aber es ist nichts dabei, was den Spielfluss ernsthaft bremst.
Spaß mit System – aber bitte mit viel Platz
Prison Boss Prohibition macht unglaublich viel Spaß. Dieses Spiel ist wie eine Mischung aus Bastelkeller, Drogendrama und Partyspiel. Es bringt dich zum Lachen, zum Schwitzen und manchmal auch zur Verzweiflung. Aber genau diese Mischung sorgt dafür, dass du nicht so schnell genug davon bekommst. Du willst deinen Stand verbessern, neue Rezepte lernen und am besten deine komplette Wohnung zu einem Schmugglerparadies umbauen. Und da kommt der große Haken.
Der freie Modus braucht Platz. Richtig viel Platz. Wenn du denkst, du kommst mit ein paar Quadratmetern aus, hast du dich geschnitten. Das Spiel will, dass du dich bewegst, dass du greifst, drehst, dich bückst und auch mal durch den Raum sprintest, wenn dir der halbe Laden abbrennt. In einer kleinen Studentenbude oder einem Wohnzimmer voller Möbel kann das schnell zur Sporteinheit mit Frustgarantie werden. Ich hab irgendwann mein Sofa verschoben und einen Wäscheständer geopfert, nur damit ich nicht ständig irgendwo gegenstoße. Und obwohl ich das Spiel liebe, hoffe ich insgeheim, dass es irgendwann einen Modus gibt, der mit weniger Fläche auskommt. Bis dahin heißt es: aufräumen oder gleich ins Wohnzimmer der Eltern ziehen.
Fazit – Wenn Chaos süchtig macht
Prison Boss Prohibition ist eines dieser Spiele, bei denen du dir während des Spielens denkst Warum macht mir das so viel Spaß obwohl ich gerade völlig überfordert bin. Es ist nicht perfekt. Es ist manchmal ungenau, manchmal laut und manchmal einfach komplett drüber. Aber genau das macht es aus. Es trifft diesen sweet spot zwischen Kontrolle und Wahnsinn. Du bastelst wie ein Wahnsinniger, verkaufst wie ein Straßenhändler auf Speed und feierst jeden erfolgreichen Deal, als hättest du gerade den Jackpot geknackt. Und das alles in einem Spiel, das dich dauernd daran erinnert, dass Regeln da sind, um gebrochen zu werden.
Ob alleine oder im Koop, das Spiel lebt von seinem Tempo, seinem Humor und dem Drang, alles besser zu machen als am Tag davor. Es ist dieser ganz spezielle Spaß, den nur VR bieten kann. Wenn du Platz hast und Lust auf ein durchgeknalltes Tycoon-Abenteuer mit Stil und Persönlichkeit, dann ist Prison Boss Prohibition ein Pflichtkauf. Wer lieber ruhig und strategisch spielt, wird hier wahrscheinlich vom permanenten Alarmzustand erschlagen. Aber für alle, die Spaß an kreativem Chaos haben, gibt’s hier jede Menge zu holen. Und ich bin ehrlich Ich hab selten so gern illegal gebraut wie hier.