Brigada Games bringt uns mit Quarantine Zone The Last Check ein Spiel, das sich anfühlt wie Papers Please auf Steroiden – nur dass statt gefälschten Pässen jetzt infektiöse Zombies dein größtes Problem sind. Veröffentlicht wird das Ganze voraussichtlich im September 2025 für den PC via Steam, mit der Demo als Vorgeschmack auf das, was da kommt. Entwickelt von Brigada Games und veröffentlicht unter eigenem Label, ist das Spiel ein Mix aus Taktik, Story, Ressourcenmanagement und ganz viel Bauchgefühl.
In der Rolle eines militärischen Kontrolleurs sortierst du Menschen nach gesund, verdächtig oder gleich mal in die Quarantäne – und das in einer Welt, in der jeder Fehler tödlich enden kann. Klingt erstmal düster, macht aber erstaunlich viel Spaß. Die Demo gibt einen ersten Vorgeschmack und zeigt schon jetzt: Hier steckt mehr drin als stumpfes Zombiegeballer. Aber der Alltag an der Kontrollstelle hat auch so seine Längen.
Vertrauen ist gut, Quarantäne ist besser
In der Demo geht’s direkt zur Sache: Du sitzt am Kontrollposten und schaust dir Menschen an, die rein wollen. Und zwar nicht mit einem gelangweilten Moin, sondern mit UV-Lampe, Testkits und der permanenten Angst, dass du gleich jemanden durchwinkst, der morgen den ganzen Sektor zombifiziert. Du hast ständig diese Mischung aus Macht und Paranoia. Das System ist simpel, aber funktioniert – du checkst Symptome, vergleichst Namen, versuchst menschlich zu bleiben, während dir die Zeit davonläuft.

Und genau da kommt der Knackpunkt: Es macht Spaß, weil du jedes Mal neu überlegen musst. Aber nach zehnmal Fiebermessen denkst du dir auch so langsam, ob das jetzt noch ein Job ist oder schon ein Praktikum in der Hölle. Trotzdem: Für ne Demo steckt da ordentlich Spieltiefe drin.
Zwischen Basisbau und Bürokratie-Burnout
Neben dem ganzen Kontrollpunkt-Stress gibt dir die Demo auch schon einen kleinen Einblick in den Basisbau. Du kannst deine Einrichtung ausbauen, Leute rekrutieren und versuchen, deinen kleinen Seuchen-Bunker am Laufen zu halten. Da steckt ordentlich Potenzial drin, auch wenn’s in der Demo eher noch als Appetithappen funktioniert.

Ressourcen sind knapp, Entscheidungen kosten was – und plötzlich überlegst du, ob du lieber ein zweites Bett baust oder den Strom für die nächste Schicht aufdrehst. Das gibt dem Spiel ne schöne zweite Ebene, die für Langzeitmotivation sorgen könnte. Auch wenn man merkt, dass’s in der Demo noch nicht ganz rund läuft – manchmal wirkt’s ein bisschen so, als würde Excel mit dem Weltuntergang kämpfen. Aber hey, wer auf Mikro-Management steht, kann hier jetzt schon anfangen, Excel-Tabellen zu lieben.
Wenn der Alltag zur Apokalypse wird
Was die Demo ziemlich gut einfängt, ist das Gefühl von Routine, das langsam in Wahnsinn kippt. Am Anfang freust du dich noch, wenn jemand seine Maske vergessen hat oder nervös rumschaut – Jackpot, den schnapp ich mir! Aber je länger du spielst, desto mehr verschwimmt alles. Die Gesichter wiederholen sich, die Dialoge drehen sich im Kreis, und du merkst, wie dein innerer Bürohengst langsam abstumpft.

Das ist irgendwie Teil des Charmes, aber eben auch der Punkt, wo die Demo ein bisschen strauchelt. Man wünscht sich irgendwann ein neues Tool, ein frisches Szenario oder einfach mal einen Plot-Twist, der dich aus dem Trott reißt. Aber hey – es ist ja nur die Demo, und die zeigt immerhin, dass das Grundgerüst trägt. Wenn sie’s schaffen, den Alltag später ordentlich aufzumischen, könnte das richtig stark werden.
Spaß mit Systemfehlern
Trotz der leichten Redundanz macht die Demo einfach Laune – weil sie dich zwingt, mitzudenken. Du kannst nicht einfach alles wegbügeln wie in einem Zombie-Shooter, sondern musst filtern, lesen, abwägen. Und genau das macht süchtig. Jeder kleine Fehler fühlt sich echt an, jede richtige Entscheidung gibt dir diesen Mini-Adrenalin-Kick. Klar, manchmal übersiehst du was, weil du in Gedanken schon die Mittagspause planst, aber das gehört dazu.

Es ist genau diese Mischung aus Bürokratie und Bedrohung, die das Ding interessant macht. Und selbst wenn du mal komplett daneben liegst, ärgerst du dich mehr über dich selbst als über das Spiel – was eigentlich ein gutes Zeichen ist. Man merkt: Das Grundkonzept funktioniert. Jetzt muss nur noch der Feinschliff kommen, damit aus der coolen Idee ein richtig starkes Spiel wird.
Fazit: Zwischen Hoffnung und Desinfektionsmittel
Unterm Strich ist Quarantine Zone The Last Check in der Demo-Form schon jetzt mehr als nur ein netter Happen für zwischendurch. Es hat Tiefe, bringt dich zum Nachdenken und trifft dieses rare Gleichgewicht zwischen Gameplay und Atmosphäre. Ja, es wiederholt sich ein bisschen, gerade wenn du stundenlang Fieber misst und UV-Licht schwingst, aber irgendwie gehört das fast schon zum Feeling.
Die Welt fühlt sich glaubwürdig an, das Szenario ist spannend, und du merkst sofort, wie viel Potenzial da noch schlummert. Wenn die Entwickler bis zum Release am Pacing schrauben, die Abläufe variabler machen und vielleicht noch ein paar Überraschungen einbauen, dann kann das hier richtig stark werden. Für Fans von Papers Please, düsteren Endzeit-Stimmungen und moralischen Dilemmata ist die Demo auf jeden Fall einen Blick wert – auch wenn man danach vielleicht erst mal nen Spaziergang und was Fröhliches braucht.