Ich hab den Waterpark Simulator gestartet mit dem Gedanken, dass das bestimmt so ein kleiner Baukasten ist, wo man ein paar Rutschen hinstellt und fertig ist der Tag. Und dann saß ich plötzlich eine Stunde da und hab überlegt, wie ich meine Rutsche so baue, dass die Leute schnell genug runterfliegen, aber nicht so schnell, dass mir der halbe Park verklagt wird.
Und genau das beschreibt dieses Spiel irgendwie perfekt. Es macht Spaß, weil es einfach nicht versucht, was Größeres zu sein als es ist, und trotzdem genug drin steckt, damit du nicht nach fünf Minuten wieder rausgehst.
Du baust dir deinen eigenen Wasserpark, komplett von null. Von der kleinen Babyrutsche bis zur kilometerlangen Todesröhre, bei der du hoffst, dass die Physik hält, ja, du kannst richtig übertreiben. Und stell dir vor, es macht mehr Spaß als gedacht.
Einstieg und Gefühl vom Park
Der Anfang ist angenehm simpel. Du wirst nicht erschlagen mit hundert Menüs oder Zahlenkolonnen. Du fängst mit einem leeren Gelände an, paar Bäumen, bisschen Platz, bisschen Startgeld und dem Traum einen Wasserpark zu bauen, der nicht aussieht wie ein zusammengewürfelter Schrottplatz. Die ersten Minuten klickst du eher rum, baust kleine Pools, stellst Liegen hin, setzt ein paar Fressstände hin. Alles easy.
Was mir sofort gefallen hat, ist wie schnell man checkt, was man tun kann. Du brauchst kein Studium in Parkökonomie. Du baust was, guckst wie die Besucher reagieren, drehst ein bisschen an Preisen, ergänzt Dekoration und merkst sofort einen kleinen Unterschied. Es fühlt sich nahbar an. Manche Simulatoren wollen direkt, dass du wie ein Buchhalter arbeitest. Waterpark Simulator sagt eher: mach mal, wir gucken wie es läuft.

Und du merkst sofort, dass der Park lebt. Leute rennen herum, setzen sich hin, kaufen sich Eis, schmeißen Müll, manche laufen motiviert zur Rutsche und springen sofort rein. Und ja, manche klatschen auch auf dem Bauch in den Pool, weil du eine Rutsche zu steil gemacht hast. Passiert.
Gameplay mit Tiefgang?
Jetzt wird es erst richtig spannend, weil das Gameplay überraschend tief ist. Du baust nicht nur Pools und Rutschen. Du musst Wasserqualität beachten, Sicherheit, Sauberkeit, Personalplanung, Besucherströme, Parkauslastung, Preise, Stromkosten, Wareneinkauf für die Läden und das Verhalten deiner Gäste. Und trotzdem fühlt es sich nicht überladen an.
Das Herzstück von Waterpark Simulator sind aber die Rutschen. Und das ist ehrlicher Spaß. Du ziehst eine Linie, baust Kurven, machst Spiralen, setzt Rampen und probierst aus, wie stark die Leute beschleunigen. Je wilder du wirst, desto mehr Chaos entsteht. Gäste verlieren Badeschlappen, manche drehen sich um die eigene Achse, manche fliegen fast aus der Kurve. Das klingt jetzt brutal, aber es ist tatsächlich sehr humorvoll dargestellt. Eher Cartoonchaos als Unfallbericht.

Der Managementteil wird ab der zweiten oder dritten Spielstunde stärker. Du merkst, dass ein Park nicht nur aus einer Rutsche bestehen kann. Du brauchst Themenbereiche, Shops, Rettungsschwimmer, Reinigungspersonal, Mechaniker. Und wenn du das vernachlässigst, geht der Park ziemlich schnell spürbar den Bach runter. Müll liegt rum, Leute gehen, Einnahmen sinken, und du fängst an die Preise zu reduzieren, damit überhaupt jemand bleibt. Es fühlt sich ehrlich an, nicht übertrieben streng und trotzdem fordernd.
Und dann gibt es diese kleinen Gameplay Überraschungen. Kinder die im Wasserballbereich randalieren. Erwachsene die sich ständig beschweren, obwohl du alles richtig machst. Leute die frieren, weil du vergessen hast Heizlampen aufzustellen. Es macht den Park lebendig und sorgt dafür, dass du immer was zu tun hast.

Atmosphäre und Look
Optisch ist das Spiel zwar kein Grafikmonster, aber es ist echt hübsch auf seine eigene Art. Das Wasser sieht gut aus, die Spiegelungen, der leichte Glanz auf den Fliesen. Gäste sehen ok aus, nicht super realistisch, aber sympathisch. Rutschen haben schöne Farben und wirken glaubwürdig. Und wenn die Sonne runterballert und der ganze Park in warmes Licht getaucht ist, bekommt man sofort dieses typische Sommerbad Gefühl.
Der Sound macht viel aus. Plätschern, Gelächter, Rutschenrauschen, Musik von den Lautsprechern. Es ist nicht überladen, sondern angenehm. Du fühlst dich in Waterpark Simulator schnell wie in so einem kleinen Freizeitbad, wo alles entspannt ist, aber irgendwie du trotzdem immer ein Auge auf den Monitor hast, weil irgendjemand wieder Sand in den Pool geschüttet hat.

Waterpark Simulator technisch stabil
Technisch war ich wirklich überrascht. Für Early Access läuft es erstaunlich stabil. Keine Abstürze bei mir, kaum Ruckler. Klar, manche Animationen sind noch etwas holprig. Wenn Besucher sich hinsetzen, sieht das manchmal aus, als hätte jemand die Puppe falsch geknickt. Auch die Wasserrutschen physikalisch sind lustig, wenn sich der Gast ab und zu etwas komisch dreht. Aber es wirkt nicht kaputt, eher charmant.
Die Menüs sind übersichtlich, aber könnten hier und da etwas intuitiver sein. Ein paar Einstellungen verstecken sich in Untermenüs, wo man erst mal suchen muss. Aber wenn man drin ist, geht es flott.
Und der Editor für die Rutschen ist das beste Feature. Der ist wirklich durchdacht. Einfach zu bedienen, aber voller Möglichkeiten. Und er lädt dazu ein, später noch verrücktere Sachen zu bauen.

Was beim Waterpark Simulator noch nicht so gut läuft
Jetzt mal ganz ehrlich. So gut das Ding ist, ein paar Sachen nerven wirklich.
Die Physik, so spaßig sie ist, dreht manchmal einfach durch. Du baust eine Rutsche, alles sieht perfekt aus und plötzlich fliegt der Testdummy irgendwo ins Nirvana oder bleibt mitten auf der Bahn stehen wie ein nasser Sack. Und dann suchst du fünfzehn Minuten lang nach dem Fehler, nur um festzustellen, dass eine einzige Kante minimal zu scharf ist.
Das Geländeformen ist auch nicht immer sauber. Manchmal zieht man am Boden und plötzlich entsteht ein Loch, das aussieht, als hätte ein Maulwurf seinen Endgegner Modus aktiviert.
Der Wirtschaftspart ist gut, aber etwas unbalanciert. Manche Tage machst du absurd viel Geld, andere Tage verlierst du einfach alles, weil die KI entscheidet, heute mal die halbe Besucherzahl zu spawnen.

Und das Personal AI Verhalten könnte smarter sein. Manchmal läuft der Rettungsschwimmer an einer gefährlichen Stelle vorbei, während ein NPC halb am Ertrinken ist. Nicht dramatisch, aber manchmal denkst du dir schon: „Bruder, dein Job ist literally Leute retten.“
Außerdem wäre mehr Varianz bei Gebäuden nice. Snackstände, Shops, Deko, alles ein bisschen wenig momentan.
Das sind keine Gamebreaker, aber so kleine Dellen im sonst ziemlich runden Wasserball.
Fazit
Waterpark Simulator hat mich ehrlich überrascht. Es sieht vielleicht auf den ersten Blick aus wie ein kleines Nischenspiel, aber dahinter steckt ein richtig motivierender Gameplay Loop. Du baust, verdienst Geld, erweiterst, optimierst, reparierst Fehler und lachst über jeden Gast, der sich in deiner viel zu steilen Kurve dreht.
Es ist entspannt und gleichzeitig fordernd, kreativ und gleichzeitig strukturiert. Für Fans von Freizeitpark Spielen, Manager Spielen oder einfach Leuten, die gern Chaos in Badehosen beobachten, ist das Ding ein echter Geheimtipp.
