Nintendo ist bekannt dafür, hart gegen Emulatoren vorzugehen, und diesmal trifft es den beliebten Switch-Emulator yuzu. Das Projekt wird eingestellt, nachdem eine Klage zwischen Nintendo und dem Emulator-Entwickler Tropic Haze beigelegt wurde.
yuzu war ein kostenloser und quelloffener Emulator für die Nintendo Switch und wurde erstmals 2018 veröffentlicht. Ende Februar 2024 reichte Nintendo eine Klage gegen die Entwickler ein, mit der Begründung, dass die Software die Piraterie fördere.
Das Statement von yuzu: „Wir müssen euch leider mitteilen, dass yuzu und die Unterstützung für Citra mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. Wir waren immer gegen Piraterie und haben unsere Projekte in gutem Glauben und aus Leidenschaft für Nintendo und seine Konsolen und Spiele gestartet. Aber wir sehen jetzt, dass unsere Projekte dazu führen können, Nintendos Schutzmaßnahmen zu umgehen und Nutzern zu ermöglichen, Spiele außerhalb der autorisierten Hardware zu spielen, was zu umfangreicher Piraterie führt. Besonders enttäuscht sind wir, wenn Nutzer unsere Software nutzen, um Spielinhalte vor der Veröffentlichung zu leaken und die Erfahrung für legitime Käufer und Fans zu ruinieren. Ab heute nehmen wir unsere Code-Repositories offline, stellen unsere Patreon-Konten und Discord-Server ein und schließen in Kürze unsere Websites. Wir hoffen, dass unsere Maßnahmen ein kleiner Schritt zur Beendigung der Piraterie von Werken aller Schöpfer sind.“
Gerichtsdokumenten zufolge zahlt Tropic Haze an Nintendo 2,4 Millionen US-Dollar und darf nichts mehr vermarkten, vertreiben oder anbieten, was mit yuzu und dessen Quellcode zu tun hat. Außerdem dürfen sie nichts entwickeln, was Nintendos Schutzmaßnahmen umgehen könnte. Die Entwickler wurden angewiesen, alle physischen Umgehungsgeräte an Nintendo zu übergeben, einschließlich modifizierter Nintendo Switch-Konsolen.
Diese strikte Haltung von Nintendo ist nicht neu: 2023 wurde ein Cease-and-Desist-Brief an die Entwickler von Dolphin gesendet, als bekannt wurde, dass der Emulator auf Steam erscheinen sollte. 2018 wurden zwei große ROM-Vertriebs-Websites wegen massiver Urheberrechtsverletzungen verklagt.
Die Gaming-Community beobachtet diese Entwicklungen mit gemischten Gefühlen – ein weiterer Schlag gegen Emulatoren und Piraterie, aber auch ein herber Verlust für die Fans, die diese Tools aus Leidenschaft und Nostalgie nutzen.
